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Kaufratgeber

Welche Stickmaschine ist für Sie die Richtige?

Ein- oder Mehrkopfmaschinen?

Bei Zweikopfmaschinen hängen beide Köpfe zusammen und sticken dasselbe Muster.

Stickmaschinen mit einem Kopf sind unabhängig, können aber über einen gemeinsamen Rechner gekoppelt werden. Die gekoppelten Stickmaschinen können dasselbe Muster, aber auch verschiedene Muster sticken, sind also flexibler.

Wichtig ist die Betrachtung der Produktivität, dazu folgende Überlegungen:

Rechenbeispiel zur Produktivität:

Die Fortron Einkopf-Stickmaschinen haben eine Höchstgeschwindigkeit von 1500 bis 2100 Stichen pro Minute, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt dann bei 1100 – 1500 Stichen, natürlich immer abgängig von der Anzahl der Farbwechsel und Fadenschneider:

Bei einer Zweikopfmaschine liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 1000 – 1500 Stichen/min, die Durchschnittsgeschwindigkeit somit bei ca. 800 - 1100 Stichen/min. Damit brauchen alle Muster etwa 30% länger als auf einer Stickmaschine mit einem Kopf:

Dazu kommt der sog. Gleichzeitigkeitseffekt bei Mehrkopfmaschinen: Ist ein Unterfaden leer oder ein Faden gerissen, stehen alle Köpfe. Die Produktivität der Zweikopf-Stickmaschine beträgt somit nur etwa das 1,5-fache einer Einkopfmaschine, nicht etwa das Doppelte. Umgekehrt gerechnet schaffen 2 Einkopfmaschinen so viel wie 3 Köpfe von Zweikopf-Stickmaschinen.

Bei kleinen Mustern, die nur 2-3 Minuten laufen, schafft man es zudem nicht, 2 Teile aus- und wieder einzuspannen, bevor die nächsten Teile fertig sind, es gibt also Stillstandszeiten. Da ist es viel sinnvoller, mit mehreren Einkopfmaschinen zu arbeiten und auf einer Maschine größere Muster und auf einer zweiten Kurzläufer zu sticken.

Bei den 4- und 6-Kopf Stickmaschinen beträgt die Höchstgeschwindigeit nur 1400 bzw. 1000 Stiche/min, hier wird die Rechnung also noch ungünstiger im Vergleich mit Einkopfmaschinen.

Mehrkopf-Stickmaschinen machen also nur dann Sinn, wenn man immerwährend große Stückzahlen mit mindestens mittelgroßen Mustern sticken muss.

Einkopfmaschinen sind pro Kopf viel teurer als Zweikopfmaschinen, rechnet sich das denn?

Das ist zunächst richtig, wenn man jedoch den Einstandpreis mit der Produktivität ins Verhältnis setzt, kommen die Einkopf-Stickmaschinen nicht schlechter weg, im Gegenteil. Nach obiger Rechnung produzieren 3 Zweikopfmaschinen so viele Teile wie 4 Einkopfmaschinen. 3 Zweikopf mit 12 Nadeln sind etwa 20% teurer als 4 Einkopfmaschinen Typ F8112. Noch günstiger wird es für die Einkopf-Stickmaschinen, wenn man z.B. zwei Modelle F8112 durch F7110 mit 10 Nadeln und kleinerem Stickfeld ersetzt, da diese für viele Aufträge ausreichend sind.

Fazit:

Mit einer oder mehreren Einkopf-Stickmaschinen macht man als Einstieg ins Stickereigeschäft nichts verkehrt. Mehrkopfmaschinen sind nur sinnvoll, wenn stetig größere Aufträge mit mindestens mittelgroßen Mustern bearbeitet werden müssen.

Wieviel Nadeln sollte die Maschine haben?

Es gibt verschieden Gründe, warum Stickmaschinen heutzutage mit immer mehr Nadeln angeboten werden.

  1. Die Materialien werden immer vielfältiger, somit braucht man sehr unterschiedliche Nadeln, Garnstärken und Maschineneinstellungen für die einzelnen Materialien. Bei vielen Nadeln können einzelne Nadeln für bestimmte Zwecke reserviert werden, z.B. zum Sticken von Schuhen oder Oberhemden.
  2. Einzelne Nadelgruppen an der Stickmaschine können für bestimmte, immer wiederkehrende Aufträge reserviert werden, z.B. bestimmte Bestellungen aus Online-Shops
  3. Bei vielen Nadeln können Garnwechsel seltener werden oder ganz entfallen. 18, 24 oder gar 54 Farben zur Auswahl sind für viele Online-Shops mehr als genug, hier kann dann die Farbzuordnung an der Maschine vollständig automatisiert werden. Das spart Rüstzeiten und vermeidet Fehler.

Es kann aber auch Gründe geben, wo 10 Nadeln an der Stickmaschine völlig ausreichen:
Wenn Sie z.B. nur einfarbige Muster sticken oder auch keine große Farbauswahl anbieten, z.B. beim Sticken von Monogrammen auf Handtüchern. Oder wenn Sie immer nur das eigene Logo sticken, das nur aus wenigen Farben besteht. Oder wenn die Stickmaschine leicht und portabel sein soll, um zu Veranstaltungen mitzureisen.

Fazit:

Als Einsteigermodell ist eine 10- oder 12-Nadel-Stickmaschine die richtige Wahl, bei größerem Budget auch eine 18-Nadel.

7er oder 8er Serie?

Der Unterschied der F7110 Stickmaschine zu den F8112/F8118 liegt ausschließlich in der Nadelanzahl und in der Stickfeldgröße. Technisch sind die Stickmaschinen ansonsten völlig gleich.

Stickfeld:

Die 7er Maschinen haben ein Stickfeld von 38 x 28 cm, was für viele Anwendungen völlig ausreicht. Soll allerdings mittig in größere Teile, z.B. Pferdedecken, gestickt werden oder längs in Ärmel oder Hosenbeine, dann wird das Stickfeld zu klein. Auch größere migty hoops funktionieren mit dem kleineren Stickfeld nicht.

Das Stickfeld der 8er Serie ist in jede Richtung 10 cm größer, 48 x 38 cm, das ist für praktisch alle Anwendungen ausreichend. Für Spezialanwendungen, z. B. Fahnen sticken oder automotive interior Teile, steht noch die XXL-maschine mit einem Stickfeld von 100 x 38 cm zur Verfügung.

Nadelanzahl:

Die F7110 hat 10 Nadeln.

Die Stickmaschinen der 8er Serie sind mit 12, 18 oder 24 Nadeln erhältlich.

Sonstiges:

Die Maschinen der 8er Serie sind fest mit dem Aufstelltisch verbunden, diese ist auch im Preis enthalten. Die 7er Stickmaschine steht nur lose auf dem Tisch, dieser ist nicht im Preis enthalten, kann aber als Zubehör bezogen werden.

Braucht man ein Punchprogramm?

Als Punchen bezeichnet man die Umwandlung von Zeichnungs-, Bild- oder Vektordateien in Stichdaten, also das Umwandeln einer Vorlage in Stickerei. Dieser Akt des Umwandelns läuft nicht vollautomatisch ab, sondern erfordert tiefergehende Kenntnisse über Textilien und Stickereitechnik sowie künstlerisches Talent. Es ist der eigentliche intellektuelle Akt beim Sticken, der Rest ist Handwerk. Punchsoftware unterstützt diese Tätigkeit, enthält aber viele komplexe Einstellmöglichkeiten, die man korrekt handhaben muss, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Einarbeitung in ein Punchprogramm dauert deutlich länger als das Bedienen einer Stickmaschine zu erlernen.

Demzufolge lohnt sich ein Punchprogramm nur für diejenigen, die hauptberuflich sticken möchten und täglich Muster umsetzen. Wenn das Sticken nur eine Beschäftigung unter vielen für Sie ist (z.B. für Werbetechniker) oder Sie nur wenige verschiedene Muster sticken möchten, sollten Sie die Muster von einem professionelle Puncher machen lassen. Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte.

Fazit:

Ein Punchprogramm lohnt sich nur, wenn man häufig neue Muster umsetzt. Ansonsten arbeitet man besser mit einem professionellen Puncher zusammen.